Hintergründe

 
 

Geschichte

Der UMTS-Standard gilt nach den analogen Netzen (A bis C) und dem GSM-Netz (D und E) als dritte Generation bei der Mobilfunk-Technik. Der Standard wird ständig weiterentwickelt.

Die in Deutschland verfügbaren sechs Frequenzbänder wurden im Jahre 2000 versteigert und die Lizenzen am 6. Oktober 2000 an Vodafone, E-Plus, O2 und T-Mobile erteilt. Die beiden übrigen Lizenzen wurden z.T. zurückgegeben; die Frequenzbänder sind derzeit unbelegt.

Mit dem Erwerb einer Lizenz (damaliger Preis ca. 8,39 bis 8,48 Mrd Euro je Lizenz) verpflichteten sich die Lizenznehmer gegenüber der Regulierungsbehörde bis Ende 2003 25 Prozent der Bevölkerung und bis Ende 2005 sogar 50 Prozent der Bevölkerung mit UMTS zu versorgen. Letzteres ist offenbar mit einer nur 8-prozentigen Flächendeckung über die Ballungsräume erreichbar [c't 2002/8, S. 226].

Das bedeutet, die Mobilfunkbetreiber haben nicht nur eine ganze Stange Geld hingeblättert, sie müssen auch dafür sorgen, dass in genügend neue Antennenstandorte investiert wird, um die geforderte Netzabdeckung zu gewährleisten.

Um die Problematiken (u.a. Umwelt- und Sozialverträglichkeit) bei der Standortwahl von Mobilfunkmasten in Gemeinden zu entschärfen wurde im Jahr 2002 in Bayern eine freiwillige Vereinbarung zwischen den Mobilfunkbetreibern, dem Gemeindetag, dem Landkreistag und dem Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen getroffen, die eine stärkere Einbindung der Gemeinden vorsieht, sofern diese es wünschen. Diese Vereinbarung wird oft "Mobilfunkpakt II" genannt. Diese Vereinbarung stellt die Basis für das Vorgehen der Mobilfunkbetreiber, sowie auch für die Mitspracherechte der Gemeinden dar (Vertragstext siehe Download-Bereich).

Technik

Die UMTS-Technik arbeitet bei Frequenzen um die 2000 MHz (Megahertz). Zum Vergleich: GSM arbeitet bei 900 MHz (D-Netze), bzw. 1800 MHz (E-Netze).

Die Frequenzhöhe alleine sagt aber noch lange nicht genug über Umweltverträglichkeiten aus. So senden UKW-Sender beispielsweise auf ca. 100 MHz und in einem aktuellen PC werkeln mittlerweile Prozessoren mit bis zu 3000 MHz (Dabei sind 1000 MHz = 1 GHz (Gigahertz)). Die Mikrowellengeräte arbeiten übrigens bei 2400 MHz...

Je höher die Frequenz aber ist, umso weniger weit kommt das Signal, wenn es auf Hindernisse trifft (deshalb braucht man wenige Radiosender und viele Mobilfunk-Sender).

Ein weiterer großer Unterschied ist, dass bei GSM pro Handy eine feste Bandbreite reserviert werden muss, auch wenn sie gerade nicht benötigt wird. Bei UMTS hingegen senden die Handys (pro Mobilfunkbetreiber) - vereinfacht ausgedrückt - auf einem einzigen 5MHz breiten Kanal ihre Signale "gespreizt". Der Vorteil ist neben einer geringeren Anfälligkeit gegen schmalbandige Störsignale eine höheren Bandbreitenausnutzung pro Kanal.

Die Sendeleistung der Basisstationen beträgt laut einer FAQ von T-Mobile bei GSM ca. 10 bis 40 Watt (je Kanal 10 Watt) und bei UMTS wohl um die 20 Watt pro Antenne. In der Regel wird das Sendegebiet in drei Sektoren aufgeteilt, wobei eine Antenne einen jeweils einen Sektor versorgt.


Links

Technik
Wikipedia-Artikel zu UMTS

UMTS Technik FAQ

EMF-Datenbank Standorte der bestehenden Funkanlagen

Mobilfunkpakt II Vertragstext

Zeitschrift c't Heft 2002/8, S. 222ff